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Leiden Sie unter Inkontinenz? Hier finden Sie Hilfe

Was ist Inkontinenz?

Inkontinenz bezeichnet den unwillkürlichen Harnabgang. Betroffene können die Entleerung der Blase nicht mehr kontrollieren, was zu ungewolltem Urinverlust führt. Etwa 10 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Inkontinenz, wobei Frauen doppelt so häufig betroffen sind wie Männer.

Inkontinenz kennt keine Altersgrenzen und kann Menschen jedes Alters betreffen. Ab dem 60. Lebensjahr sind Männer und Frauen in ähnlichem Maße von häufigem Harndrang betroffen. Etwa jeder fünfte Mensch leidet ab diesem Alter unter dieser Problematik.

Der Beckenboden: Schlüssel zur Kontinenz

Medizinischer Fachmann präsentiert ein Modell des menschlichen Beckens mit markierten Muskeln, Medical Health Point.

Der Beckenboden ist ein Muskel, der den Bauchraum und die Beckenorgane nach unten abschließt. Ein trainierter Beckenboden unterstützt den Harnröhrenschließmuskel und verbessert die Kontrolle über die Blase.

Schwangerschaften, Geburten und starkes Übergewicht können den Beckenboden schwächen, was zu Inkontinenz führen kann. Gezielte Übungen zur Stärkung des Beckenbodens sind wichtig, um die Kontinenz zu fördern.

Formen von Inkontinenz

Informationsgrafik zu verschiedenen Arten von Inkontinenz angeboten von Medical Health Point.

Belastungsinkontinenz

Die häufigste Form der Inkontinenz. Ungewollter Urinverlust tritt bei körperlicher Anstrengung wie Husten, Niesen, Lachen oder Sport auf.

Dranginkontinenz

Plötzlicher, starker Harndrang führt zu ungewolltem Urinverlust, bevor die Toilette erreicht wird. Tritt oft bei älteren Menschen auf, kann aber auch Jüngere betreffen.

Mischinkontinenz

Kombination aus Belastungs- und Dranginkontinenz. Ungewollter Urinverlust sowohl bei körperlicher Anstrengung als auch bei plötzlichem Harndrang.

Überlaufinkontinenz

Die Blase ist so überfüllt, dass ständig ein Tropfen Urin abgegeben wird, da sie nicht vollständig entleert werden kann.

Ursachen von Inkontinenz

Infografik zu den Ursachen von Inkontinenz, darunter Schwangerschaft, Menopause, überaktive Blase und Parkinson, präsentiert von Medical Health Point.

Umfassende Aufklärung über die vielfältigen Ursachen von Inkontinenz, von hormonellen Veränderungen bis hin zu neurologischen Bedingungen, bereitgestellt von Medical Health Point.

  • Schwächung des Beckenbodens
  • Überaktive Blase
  • Hormonelle Veränderungen (z.B. Östrogenmangel nach der Menopause)
  • Neurologische Erkrankungen (Multiple Sklerose, Parkinson)
  • Chronische Erkrankungen, Operationen im Beckenbereich, Medikamenteneinnahme
  • Schwangerschaft und Geburt
  • Altersbedingte Veränderungen

Jede Veränderung im Beckenboden, sei es an Bändern, Muskeln oder Bindegewebe, kann die Blase verwirren und Inkontinenz begünstigen.

Diagnostik bei Inkontinenz

Infografik mit den diagnostischen Schritten bei Inkontinenz im Medical Health Point.
  • Anamnese und Inkontinenzfragebogen
  • Ultraschalluntersuchung
  • Miktionstagebuch
  • Urodynamische Untersuchungen (Urodynamik, Uroflowmetrie)
  • Blasenspiegelung
  • Restharnbestimmung
  • Urindiagnostik

Eine Kombination dieser Untersuchungsmethoden ermöglicht eine genaue Diagnose der Inkontinenzform und -ursache.

Behandlungsmöglichkeiten bei Inkontinenz

Operative Behandlungen

  • TVT-Plastik (Spannungsfreies Vaginalband)
  • Gelpolster zur Druckentlastung
  • Retropubische Kolposuspension
  • Botox-Injektionen in Blasenschließmuskel oder Blasenwand

Nichtoperative Behandlungen

  • Blasentraining
  • Beckenbodengymnastik
  • Elektrostimulation des Beckenbodens
  • Pessareinlage
  • Medikamentöse Therapie (Duloxetin, Anticholinergika, Östrogene)

Die Behandlung muss individuell auf die Art und Schwere der Inkontinenz abgestimmt werden.

Elektrostimulation: Effektive Therapie für Inkontinenz

Die Elektrostimulationstherapie hat sich als wirksame Behandlungsmethode bei Belastungs- und Dranginkontinenz bewährt. Durch elektrische Impulse wird die Beckenbodenmuskulatur gezielt trainiert, um die Kontrolle über den Harndrang zu verbessern.

Anwendungsbereiche:

  • Belastungsinkontinenz
  • Dranginkontinenz
  • Stuhlinkontinenz
  • Inkontinenz nach Entbindungen

Vorteile:

  • Einfache Handhabung
  • Keine Medikamenteneinnahme
  • Individuelle Einstellung durch Fachpersonal
  • Keine ungewollte Veränderung der Stromstärke

Therapieziele:

  • Steigerung der Wahrnehmung der Beckenbodenmuskulatur
  • Verbesserung der willkürlichen Kontrolle
  • Förderung der muskulären Ausdauerleistung des Beckenbodens
  • Unterstützung zur Verbesserung der Blasen- und Mastdarmkontrolle
  • Reduzierung der Miktionsfrequenz bei Dranginkontinenz

Die Elektrostimulationstherapie sollte unter Anleitung von Fachpersonal durchgeführt werden, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Häufig gestellte Fragen

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