Long COVID: Wie Physiotherapie bei Beschwerden helfen kann

Kurz und knapp
- Symptome: Erschöpfung, Atemprobleme, Konzentrationsstörungen, Muskelschmerzen.
- Ursachen: Entzündungen, Autoimmunreaktionen, Gewebeschäden.
- Risikofaktoren: Schwere Verläufe, Vorerkrankungen, fehlende Bewegung.
- Behandlung: Physiotherapie, Atemtraining, Pacing, Ernährung, Psychotherapie.
- Prognose: Individuell, frühzeitige Therapie verbessert Heilungschancen.
Long COVID: Wenn die Corona-Erkrankung nicht enden will
Sie haben eine COVID-19-Erkrankung überstanden, aber die Beschwerden bleiben? Als erfahrene Physiotherapeuten bei Medical Health Point Bonn begleiten wir Menschen mit Long COVID auf ihrem Weg zur Besserung. Lassen Sie uns gemeinsam verstehen, was hinter diesem Krankheitsbild steckt und wie wir Ihnen helfen können.
Long COVID ist keine Einbildung. Das Post-COVID-Syndrom ist eine anerkannte Erkrankung, die etwa 10% der COVID-19-Betroffenen entwickeln.
Was bedeutet Long COVID?
Nach einer SARS-CoV-2-Infektion können Beschwerden unterschiedlich lange anhalten. Die medizinische Fachwelt unterscheidet dabei:
- Long COVIDSymptome bestehen länger als 4 Wochen nach der Infektion
- Post-COVID-SyndromBeschwerden halten über 12 Wochen an
"Bei meinem Patienten Herrn B. zeigten sich die ersten Anzeichen von Long COVID erst Wochen nach der eigentlichen Erkrankung. Was zunächst wie normale Erschöpfung wirkte, entwickelte sich zu einem komplexen Krankheitsbild."
Die Long COVID Symptome können sehr unterschiedlich sein:
Besonders häufig berichten Patientinnen und Patienten von einem ausgeprägten ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom), das die Lebensqualität erheblich einschränken kann.
Wer ist besonders gefährdet?
Das Risiko für Long COVID wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst:
- Schwere der ursprünglichen Erkrankung
- Intensivpflichtiger Krankheitsverlauf
- Vorbestehende Gesundheitsprobleme
- Persönliche Faktoren
- Alter und Geschlecht
- Vorerkrankungen
- Körperliche Aktivität
Die gute Nachricht ist: Mit der richtigen Behandlung und therapeutischen Begleitung können wir vielen Betroffenen helfen, ihre Beschwerden zu lindern und ihre Lebensqualität deutlich zu verbessern.
Long COVID bei Kindern und Jugendlichen

Laut Robert Koch-Institut können auch Kinder und Jugendliche von Long COVID betroffen sein, wenn auch seltener als Erwachsene.
Zwar verläuft eine SARS-CoV-2-Infektion bei ihnen oft milder als bei Erwachsenen, doch zeigen Studien, dass ein erheblicher Anteil anhaltende Beschwerden entwickelt.
Die häufigsten Symptome bei jungen Betroffenen sind:
- Erschöpfung und reduzierte Leistungsfähigkeit in der Schule oder beim Sport
- Konzentrationsprobleme und „Brain Fog“
- Husten, Atemprobleme und Kurzatmigkeit
- Muskelschwäche und Gelenkschmerzen
- Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen
Die Behandlung von Kindern mit Long COVID erfordert eine angepasste Herangehensweise.
Physiotherapie kann helfen, Kraft und Ausdauer zu steigern, ohne den Körper zu überlasten.
Gleichzeitig spielt das Fatigue-Management eine große Rolle, um Rückfälle durch Überanstrengung zu vermeiden.
Da die Forschung zu Long COVID bei Kindern und Jugendlichen noch in den Anfängen steckt, ist es wichtig, betroffene Familien umfassend zu informieren und individuell abgestimmte Therapiekonzepte anzubieten.
Psychische Gesundheit und Long COVID
Die psychischen Folgen einer COVID-Erkrankung werden oft unterschätzt.
Viele Patientinnen und Patienten mit Long COVID kämpfen nicht nur mit körperlichen Beschwerden, sondern auch mit emotionalen und mentalen Herausforderungen.
Typische psychische Symptome sind:
- Angstzustände und Panikattacken
- Depressive Verstimmungen bis hin zu Depressionen
- Reizbarkeit und emotionale Erschöpfung
- Schlafprobleme und Konzentrationsschwierigkeiten
Einige dieser Beschwerden können direkt durch das Virus verursacht werden, da SARS-CoV-2 nachweislich neurologische Prozesse beeinflussen kann.
Aber auch die sozialen und beruflichen Einschränkungen, die mit Long COVID einhergehen, führen bei vielen zu psychischer Belastung.
Therapeutische Maßnahmen wie Entspannungstechniken, Achtsamkeitsübungen und psychologische Betreuung können helfen, die mentale Gesundheit zu stabilisieren.
Auch Physiotherapie kann indirekt dazu beitragen, indem sie den Körper stärkt und das Selbstvertrauen in die eigene Belastbarkeit wiederherstellt.
Ernährung und Lebensstil als unterstützende Maßnahmen
Ein gesunder Lebensstil kann die Genesung nach einer COVID-19-Erkrankung positiv beeinflussen.
Während es keine spezielle „Long-COVID-Diät“ gibt, zeigen Studien, dass bestimmte Ernährungsweisen entzündungshemmend wirken und das Immunsystem unterstützen können.
Wichtige Nährstoffe für Long-COVID-Patienten:
- Omega-3-Fettsäuren (z. B. in Fisch, Leinsamen) zur Reduktion von Entzündungen
- Vitamin D zur Unterstützung des Immunsystems
- Magnesium und B-Vitamine für die Nervenfunktion und Energieproduktion
- Antioxidantien (z. B. aus Beeren, grünem Gemüse) zum Schutz der Zellen
Auch ausreichende Flüssigkeitszufuhr und regelmäßige, aber sanfte Bewegung sind essenziell, um den Körper nicht zusätzlich zu belasten.
Da viele Betroffene unter Verdauungsproblemen oder Appetitlosigkeit leiden, kann eine individuelle Ernährungsberatung sinnvoll sein.
Der Unterschied zwischen Long COVID und ME/CFS
Einige Patientinnen und Patienten mit Long COVID entwickeln Symptome, die stark an ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom) erinnern.
Beide Krankheitsbilder gehen mit starker Erschöpfung, Konzentrationsproblemen und körperlicher Beeinträchtigung einher.
Doch es gibt wesentliche Unterschiede: Während Physiotherapie bei Long COVID hilfreich sein kann, muss sie bei ME/CFS mit großer Vorsicht eingesetzt werden, da falsche Belastung zu schweren Rückfällen führen kann.
Hier sind Strategien wie Pacing (dosierte Aktivität mit Pausen) besonders wichtig.
Diagnostik und medizinische Tests bei Long COVID
Die Diagnose von Long COVID ist komplex, da es keine einzelne, spezifische Untersuchung gibt.
Stattdessen setzen Ärztinnen und Ärzte eine Kombination aus klinischen Untersuchungen, Labortests und bildgebenden Verfahren ein, um das Krankheitsbild besser einzugrenzen.
Wichtige Untersuchungen zur Diagnosestellung
- Blutanalysen: Entzündungswerte, Autoantikörper, Hormonspiegel.
- Lungenfunktionstests: Überprüfung der Sauerstoffaufnahme, Atemkapazität.
- Herz-Kreislauf-Diagnostik: EKG, Belastungstests zur Erkennung von Durchblutungsstörungen.
- Neurologische Tests: MRT zur Beurteilung von Gehirnveränderungen, Neurokognitive Tests zur Erfassung von „Brain Fog“.
Abgrenzung zu anderen Erkrankungen
Viele Symptome von Long COVID und Post-COVID-Syndrom überschneiden sich mit anderen postviralen Erkrankungen, etwa ME/CFS oder postviralen Erschöpfungssyndromen.
Eine sorgfältige Differentialdiagnostik ist daher entscheidend, um andere Erkrankungen auszuschließen.
Rolle der Hausärztinnen und Fachärzte
Hausärztinnen und Hausärzte spielen eine Schlüsselrolle bei der ersten Diagnosestellung.
Bei komplexeren Beschwerden erfolgt die Überweisung an Fachärzte für Pulmologie, Neurologie, Kardiologie oder Immunologie, um gezielte Behandlungen einzuleiten.
Long COVID und das Immunsystem
Long COVID und Schlafstörungen: Was hilft?
Viele Betroffene leiden unter Schlafproblemen, die die Fatigue-Symptomatik verstärken.
Ursachen sind u. a. neurologische Dysregulationen, Hormonveränderungen und chronische Entzündungen.
Praktische Tipps für besseren Schlaf
- Feste Schlafenszeiten einhalten, um den Tag-Nacht-Rhythmus zu stabilisieren.
- Schlafhygiene optimieren: Bildschirmzeit am Abend reduzieren, kühle Raumtemperatur.
- Entspannungstechniken wie Meditation, Atemübungen oder sanfte Bewegung.
Zusammenhang zwischen gestörtem Schlaf und Fatigue-Syndrom
Schlechter Schlaf kann das Erschöpfungssyndrom (z. B. ME/CFS) verstärken.
Eine gezielte Therapie kann helfen, die Symptomatik zu lindern.
Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System
Das Coronavirus kann langfristige Folgen für das Herz-Kreislauf-System haben, darunter:
- Erhöhtes Risiko für Herzmuskelentzündungen (Myokarditis).
- Durchblutungsstörungen und Mikrothrombosen.
- Herzrasen und Kreislaufprobleme aufgrund von Dysautonomie.
Langfristige Überwachung und Therapie
- Regelmäßige kardiologische Kontrollen für Betroffene mit anhaltenden Herzproblemen.
- Individuelle Therapieansätze, z. B. medikamentöse Behandlung oder gezieltes Training.
Long COVID und Hormone: Einfluss auf Stoffwechsel und Zyklus
Viele Patientinnen berichten über Veränderungen des Hormonhaushalts, insbesondere im Bereich von Schilddrüse, Cortisol und Zyklusregulation.
Mögliche hormonelle Veränderungen
- Schilddrüsenprobleme (z. B. Hashimoto als mögliche Folge).
- Zyklusstörungen wie unregelmäßige oder verstärkte Blutungen.
- Dauerhafte Erhöhung oder Senkung des Cortisol-Spiegels, was sich auf Stressreaktionen auswirkt.
Die langfristigen Effekte sind noch nicht abschließend erforscht, doch die COVID-19-Erkrankung scheint das endokrine System nachhaltig zu beeinflussen.
Wie kann Physiotherapie helfen?

Die Behandlung von Long COVID erfordert einen individuellen Ansatz, da sich die Krankheitsausprägung von Person zu Person unterscheidet.
Physiotherapie spielt eine entscheidende Rolle in der Rehabilitation, insbesondere bei Patientinnen und Patienten, die unter Einschränkungen der Atmung, Muskulatur oder allgemeinen Belastbarkeit leiden.
1. Atemtherapie zur Verbesserung der Lungenfunktion
Viele COVID-Patientinnen und -Patienten leiden nach ihrer Infektion unter eingeschränkter Lungenfunktion. Spezielle Atemtechniken helfen, die Belastbarkeit der Lunge zu erhöhen und Kurzatmigkeit zu reduzieren.
2. Kraft- und Mobilisationstraining
Nach einer langen Erkrankungsphase ist die Muskulatur oft geschwächt. Ein gezieltes Training hilft, Kraft und Ausdauer wieder aufzubauen, ohne den Körper zu überfordern.
3. Fatigue-Management und dosierte Bewegung
Das Fatigue-Syndrom ist eine der größten Herausforderungen für Betroffene. Physiotherapie setzt hier auf sanfte Bewegungsprogramme, die individuell angepasst werden, um Überlastung zu vermeiden.
4. Entspannungstechniken und Stressbewältigung
Viele Menschen mit Long COVID leiden unter Stress und Schlafproblemen. Entspannungstechniken wie Atemübungen oder sanfte Dehnungen können helfen, den Körper zu regenerieren.
5. Verbesserung der Körperhaltung und Koordination
Durch Langzeitfolgen wie Muskelschwäche oder Nervenschäden kann es zu einer veränderten Körperhaltung kommen.
Physiotherapie unterstützt dabei, diese wieder zu optimieren.
Die Rolle der Ergotheapie neben der Physiotherapie
Neben der Physiotherapie kann auch Ergotherapie eine wichtige Rolle in der Behandlung von Long COVID spielen.
Besonders bei schweren Einschränkungen im Alltag oder beruflichen Tätigkeiten hilft Ergotherapie, wieder mehr Selbstständigkeit zu erlangen.
Die Schwerpunkte der Ergotherapie bei Long COVID:
- Energie-Management: Strategien zur besseren Einteilung der Kräfte im Alltag
- Kognitive Therapie: Übungen zur Verbesserung der Konzentration und Gedächtnisleistung
- Alltagsbewältigung: Unterstützung bei Haushaltstätigkeiten oder der Rückkehr in den Beruf
- Feinmotorik-Training: Falls Koordinationsstörungen oder Muskelschwäche vorliegen
Während Physiotherapie sich eher auf die körperliche Rehabilitation konzentriert, bietet Ergotherapie eine ganzheitliche Unterstützung für Patientinnen und Patienten, die mit den alltäglichen Folgen von Long COVID kämpfen.
Alternative und ergänzende Therapieansätze
Neben der klassischen Behandlung gibt es zunehmend alternative Ansätze, die untersucht werden:
- Akupunktur und Osteopathie zur Förderung der Durchblutung.
- Naturheilkunde: Einsatz von Kurkuma, Quercetin oder Omega-3-Fettsäuren zur Hemmung von Entzündungen.
- Mikronährstoffe: Vitamin D, Zink und Magnesium könnten unterstützend wirken.
Praktische Tipps für den Alltag
Neben der physiotherapeutischen Behandlung können Betroffene selbst einiges tun, um ihre Genesung zu unterstützen:
- Pacing-Prinzip anwenden: Aktivitäten bewusst einteilen, um Überlastung zu vermeiden.
- Regelmäßige, aber schonende Bewegung: Spaziergänge oder leichtes Training können helfen, die Belastbarkeit zu steigern.
- Atemübungen täglich durchführen: Zwerchfellatmung und tiefe Atemzüge verbessern die Sauerstoffversorgung.
Genügend Ruhepausen einplanen: Regeneration ist essenziell, um den Körper nicht zu überfordern.
Long COVID und die Rolle der Sozialmedizin
Viele COVID-Patienten kämpfen mit beruflichen und sozialen Einschränkungen nach der Infektion.
Die Sozialmedizin bietet Unterstützung in verschiedenen Bereichen.
Unterstützung durch Krankenkassen und Sozialversicherungen
- Übernahme von Reha-Maßnahmen für betroffene Patientinnen und Patienten.
- Finanzielle Hilfen wie Krankengeld oder Erwerbsminderungsrente.
Berufliche Wiedereingliederung
- Stufenweise Rückkehr in den Job (z. B. über das Hamburger Modell).
- Anpassung der Arbeitszeit für Betroffene mit Langzeitfolgen.
Reha-Maßnahmen und Hilfsmittel
Die Beantragung einer Reha kann helfen, Beschwerden wie Fatigue, Kurzatmigkeit oder Konzentrationsprobleme zu verbessern.
Wissenschaftliche Erkenntnisse und aktuelle Studien
Die Forschung zu Long COVID entwickelt sich ständig weiter, da immer mehr Daten über die Langzeitfolgen der COVID-19-Erkrankung gesammelt werden.
Aktuelle Studien zeigen, dass etwa 10–20 % der COVID-Patienten langfristig unter Beschwerden leiden.
Besonders häufig sind Fatigue-Syndrom, Kurzatmigkeit, Konzentrationsprobleme und Muskelschwäche.
Laut dem Robert Koch Institut und dem BMG gibt es Hinweise darauf, dass eine frühzeitige Behandlung von Long COVID die Prognose verbessern kann.
Gleichzeitig wird diskutiert, inwiefern genetische Faktoren oder eine überaktive Immunreaktion das Risiko für Long COVID erhöhen.
Auch die Auswirkungen der COVID-19-Impfung auf das Post-COVID-Syndrom werden untersucht – bisher gibt es Hinweise darauf, dass geimpfte Corona-Patienten seltener schwere Langzeitfolgen entwickeln.
Internationale Forschungsprojekte wie die Initiative Long COVID arbeiten daran, standardisierte Behandlungsansätze zu entwickeln.
Die Long-COVID-Richtlinie gibt Ärztinnen und Therapeuten Orientierung zur Diagnosestellung und Therapie.
Trotzdem besteht weiterhin ein großer Bedarf an umfassenden Versorgungsstrukturen für Betroffene.
Langfristige Prognose und Heilungschancen
Die Heilungschancen hängen stark von individuellen Faktoren ab. Während einige Patienten sich innerhalb weniger Monate erholen, leiden andere über Jahre hinweg unter Beschwerden.
Welche Faktoren beeinflussen die Heilung?
- Schwere des ursprünglichen Krankheitsverlaufs: Intensivpflichtige Erkrankungen bergen ein höheres Risiko.
- Vorerkrankungen wie Diabetes oder Autoimmunerkrankungen.
- Alter und Geschlecht: Frauen sind häufiger betroffen als Männer.
Häufig gestellte Fragen
Was kann ich selbst tun, um mit Long COVID umzugehen?
Betroffene können ihre Genesung durch angepasste Aktivitätssteuerung, gesunde Ernährung, Atemübungen, eine gute Schlafhygiene und psychologische Unterstützung fördern. Individuelle Therapieansätze sind wichtig, um die Symptome bestmöglich zu lindern.
Wie lange dauert Long COVID?
Die Dauer variiert individuell. Viele Betroffene erholen sich innerhalb von drei bis sechs Monaten, manche haben noch nach einem Jahr Symptome. In einigen Fällen entwickelt sich eine chronische Erkrankung wie ME/CFS. Eine frühzeitige Diagnose und angepasste Therapie können den Verlauf positiv beeinflussen.
Wie wird Long COVID diagnostiziert?
Es gibt keinen einzelnen Test für Long COVID. Die Diagnose basiert auf ärztlicher Befragung, dem Ausschluss anderer Erkrankungen und verschiedenen Untersuchungen wie Lungenfunktionstests, Blutanalysen oder Herz-Kreislauf-Checks. Spezialisierte Post-COVID-Ambulanzen können bei der Diagnose helfen.
Kann eine COVID-19-Impfung Long COVID verhindern oder lindern?
Eine Impfung kann das Risiko für Long COVID senken. Einige Betroffene berichten von einer Besserung der Symptome nach der Impfung, während selten auch das Post-Vac-Syndrom auftreten kann.
Gibt es eine Behandlung für Long COVID?
Es gibt keine Standardtherapie, aber Ansätze wie Physiotherapie, Atemtraining, Pacing zur Energiekontrolle, Ernährungstherapie und psychologische Unterstützung können helfen, Symptome zu lindern.
Wie unterscheidet sich Long COVID von ME/CFS?
Long COVID kann sich bessern, während ME/CFS oft chronisch verläuft. Bei ME/CFS verschlechtern sich die Symptome nach Anstrengung („Post-Exertional Malaise“), was bei Long COVID nicht immer der Fall ist. Physiotherapie kann helfen, muss bei ME/CFS jedoch vorsichtig dosiert werden.
Können Kinder und Jugendliche Long COVID bekommen?
Ja, auch Kinder können betroffen sein. Häufige Beschwerden sind Erschöpfung, Konzentrationsprobleme, Husten, Kurzatmigkeit und Schlafstörungen. Eine frühzeitige Behandlung kann langfristige Beeinträchtigungen verhindern.
Wer hat ein erhöhtes Risiko für Long COVID?
Besonders gefährdet sind Menschen mit schweren COVID-19-Verläufen, Vorerkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck, fehlender Bewegung während der Infektion, Frauen sowie Personen mit Autoimmunerkrankungen.
Welche Symptome treten bei Long COVID häufig auf?
Typische Symptome sind anhaltende Erschöpfung, Atemprobleme, Konzentrationsstörungen („Brain Fog“), Muskel- und Gelenkschmerzen, Herzrasen sowie psychische Belastungen wie Angst oder Depressionen.
Was ist Long COVID?
Long COVID beschreibt anhaltende Beschwerden nach einer COVID-19-Erkrankung, die länger als vier Wochen bestehen. Wenn die Symptome über zwölf Wochen andauern und nicht anderweitig erklärbar sind, spricht man vom Post-COVID-Syndrom. Die Long-COVID-Richtlinie hilft bei der Diagnose und Versorgung.