Bandscheibenvorfall - was ist das?

Bandscheibenvorfall – kurz und knapp
- Ursache: Verschleiß oder Fehlbelastung der Bandscheiben, oft in der Lenden- oder Halswirbelsäule.
- Symptome: Rückenschmerzen, ausstrahlende Beschwerden, Taubheitsgefühl, Kribbeln, Muskelschwäche.
- Behandlung: Konservative Therapie (Physiotherapie, Schmerzmittel), Injektionen, ggf. Operation.
- Prävention: Rückentraining, ergonomisches Sitzen, regelmäßige Bewegung zur Stärkung der Muskulatur.
- Wann zum Arzt? Bei anhaltenden Schmerzen, Taubheitsgefühlen oder Lähmungserscheinungen dringend abklären lassen.
1. Was ist ein Bandscheibenvorfall?

Die Bandscheibe ist ein wichtiger Bestandteil der Wirbelsäule und liegt als flexibles Kissen zwischen den Wirbelkörpern.
Ihre Hauptfunktion ist es, die Beweglichkeit der Wirbelsäule zu ermöglichen und gleichzeitig als Stoßdämpfer zu fungieren, insbesondere bei Belastungen wie Heben, Bücken oder bei plötzlichen Bewegungen.
Ohne die Bandscheibe würden die Wirbel direkt aufeinander reiben, was zu erheblichen Schäden führen würde.
Die Bandscheibe besteht aus zwei Hauptkomponenten:
- Faserring (Anulus fibrosus):
Der Faserring umgibt die Bandscheibe und sorgt für ihre Stabilität. Dieser besteht aus mehreren Schichten von Faserknorpel, die das innere Bandscheibengewebe umschließen und den Gallertkern in Position halten. Der Faserring schützt die Bandscheibe, indem er den Gallertkern an seinem Platz hält und das Austreten verhindert. Der Faserring wird durch die Belastung mit der Zeit zunehmend geschwächt, was zu einem Bandscheibenvorfall führen kann.
- Gallertkern (Nucleus pulposus):
Der Gallertkern ist der weiche, gelartige Teil der Bandscheibe und besteht größtenteils aus Wasser. Er wirkt als Stoßdämpfer und verteilt Druck gleichmäßig über die Wirbelkörper. Der Kern ermöglicht die Flexibilität der Bandscheibe und sorgt dafür, dass die Wirbelsäule bei Bewegung und Belastung flexibel bleibt.
2. Abschnitte der Wirbelsäule
Ein grundlegendes Verständnis der Abschnitte der Wirbelsäule ist unerlässlich, um den Bandscheibenvorfall besser zu verstehen.
Die Wirbelsäule lässt sich in fünf Anschnitte unterteilen:
- Halswirbelsäule
- Brustwirbelsäule
- Lendenwirbelsäule
- Kreuzbein
- Steißbein
Die Halswirbelsäule besteht aus sieben Wirbeln und ist der oberste Abschnitt der Wirbelsäule.
Es ist verantwortlich für die Unterstützung des Kopfes und ermöglicht eine Vielzahl von Bewegungen in diesem Bereich.
Der mittlere Abschnitt, die Brustwirbelsäule, besteht aus zwölf Wirbeln und stützt den Brustkorb.
Die Lendenwirbelsäule mit fünf großen Wirbeln stützt das Gewicht des Oberkörpers sowie eine Vielzahl von Bewegungen wie Bücken oder Drehen.
Das Kreuzbein besteht aus fünf miteinander verschmolzenen Wirbeln, während das Steißbein lediglich aus vier bis sechs kleinen Wirbelknochen besteht.
3. Aufbau der Wirbelsäule

Die Wirbelsäule besteht aus insgesamt 33 Wirbeln und 23 elastischen Zwischenwirbelscheiben.
Diese Bandscheiben trennen die einzelnen Wirbel voneinander und ermöglichen dadurch sowohl Bewegungsfreiheit als auch Stabilität.
Jede Bandscheibe setzt sich aus einem äußeren Faserring und einem gelartigen Kern, dem sogenannten Gallertkern, zusammen.
Letzterer fungiert als Druckpolster beim Laufen oder Springen und ermöglicht eine flexible Bewegung der Wirbelsäule.
Bei Belastung verliert die Bandscheibe Flüssigkeit und wird dabei dünner.
Während der Entlastung, z.B. nachts beim Liegen, nimmt sie wieder Flüssigkeit auf und wird dicker. Dies erklärt, warum wir nachts bis zu 2 cm kleiner sind als morgens.
4. Wie der Bandscheibenvorfall entsteht

Ein Bandscheibenvorfall (auch als Diskusprolaps bezeichnet) tritt auf, wenn der Faserring der Bandscheibe reißt oder sich stark dehnt.
Dies führt dazu, dass der weiche Gallertkern aus der Hülle austritt und in den Wirbelkanal vordringt.
In diesem Wirbelkanal verlaufen die Nervenwurzel und das Rückenmark, und durch den Austritt des Bandscheibenkerns kann Druck auf diese Strukturen ausgeübt werden.
Dieser Druck auf die Nerven kann zu einer Vielzahl von Symptomen führen, darunter:
- Schmerzen: Der Druck auf die Nervenwurzel verursacht häufig starke Rückenschmerzen, die bis in die Beine ausstrahlen können (bei einem Vorfall im Bereich der Lendenwirbelsäule).
- Kribbeln und Taubheitsgefühle: Durch den Druck auf die Nerven entstehen oft Kribbeln oder Taubheitsgefühle in den betroffenen Armen oder Beinen, je nachdem, wo der Vorfall auftritt.
- Muskelschwäche und Lähmungen: In schweren Fällen kann der Bandscheibenvorfall zu einer Muskelschwäche oder sogar Lähmungserscheinungen führen. Insbesondere bei einem Vorfall im Bereich der Lendenwirbelsäule (LWS) können die Beine betroffen sein, und bei einem Vorfall im Bereich der Halswirbelsäule (HWS) können Arme und Hände beeinträchtigt werden.
Je nach Lokalisation des Prolapses (z. B. in der Halswirbelsäule (HWS) oder der Lendenwirbelsäule (LWS)) und dem Grad der Schädigung des Faserrings können die Symptome variieren.
Besonders schmerzhaft ist dieser Zustand, wenn der Bandscheibenkern auf benachbarte Nervenwurzeln oder den Wirbelkanal selbst drückt, was zu einer Diskushernie führen kann.
Eine Diskushernie ist ein Bandscheibenvorfall, bei dem der Kern der Bandscheibe auf Nerven drückt und Schmerzen verursacht.
5. Symptome
Die häufigsten Symptome eines Bandscheibenvorfalls sind Rückenschmerzen, die je nachdem, wo der Vorfall auftritt, bis in die Beine, Arme und Finger ausstrahlen können.
Gleichzeitig kann es zu Taubheitsgefühlen und Kribbeln kommen, wenn Nerven durch den Vorfall eingeklemmt werden.
In manchen Fällen treten auch Lähmungserscheinungen auf, was ein ernstes Warnsignal ist und sofort ärztlich behandelt werden sollte.
Ein weiteres Symptom kann eine Einschränkung der Beweglichkeit sein, da der Schmerz bei jeder Bewegung verstärkt wird.
6. Risikofaktoren für einen Bandscheibenvorfall
Ein Bandscheibenvorfall kann durch eine Vielzahl von Faktoren begünstigt werden.
Während einige Risikofaktoren nicht beeinflussbar sind, wie beispielsweise das Alter, gibt es auch viele Faktoren, die durch den Lebensstil beeinflusst werden können.
Hier sind die wichtigsten Risikofaktoren, die das Risiko für einen Bandscheibenvorfall erhöhen:
Diese Risikofaktoren sind in der Regel miteinander verknüpft und verstärken sich gegenseitig.
Es ist wichtig, sich der Risikofaktoren bewusst zu sein und Maßnahmen zur Vorbeugung zu ergreifen, um das Risiko eines Bandscheibenvorfalls zu verringern.
7. Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es

Konservative Therapie
Hierbei werden Schmerzmedikamente, Physiotherapie, Wärme- oder Kältebehandlungen sowie gezielte Übungen eingesetzt, um die Symptome zu lindern und die Muskulatur zu stärken.
Überdies kann auch eine gezielte Ernährungsumstellung dazu beitragen, die Beschwerden zu reduzieren.
Denn bestimmte Nahrungsmittel können Entzündungen im Körper begünstigen und somit den Schmerz verstärken.
Eine weitere Möglichkeit zur Behandlung von Rückenschmerzen ist die manuelle Therapie.
Hierbei werden durch gezieltes Einrenken oder Mobilisieren der Wirbelsäule Blockaden gelöst und Verspannungen gelockert.
Injektionstherapie
Dabei wird ein entzündungshemmendes Medikament direkt in den betroffenen Bereich gespritzt, um die Schmerzen zu reduzieren.
Diese Methode ist besonders effektiv bei akuten Schmerzen, wie sie beispielsweise durch eine Verletzung oder Überlastung entstehen können.
Auch chronische Beschwerden lassen sich oft erfolgreich mit Injektionen behandeln.
Das Medikament wird dabei gezielt in den Bereich gespritzt, wo die Entzündung und damit auch der Schmerz lokalisiert sind.
Durch diese direkte Anwendung kann das Mittel schnell wirken und seine volle Wirkkraft entfalten.
Operative Therapie
Wenn konservative Methoden nicht ausreichend sind oder es zu neurologischen Ausfällen kommt, kann eine Operation notwendig sein.
Dabei handelt es sich meist um einen minimalinvasiven Eingriff mit kleinen Schnitten, wodurch sich die Erholungszeit verkürzt.
Die Operation kann auch mit einer Fusion von Wirbeln kombiniert werden, um eine Stabilisierung der betroffenen Region zu erreichen.
Alternative Therapiemethoden
Neben den traditionellen Schmerztherapien und operativen Therapien können auch alternative Heilmethoden wie Akupunktur, Chiropraktik und Osteopathie zur Linderung von Bandscheibenvorfällen und damit verbundenen Beschwerden beitragen.
Diese Methoden setzen auf ganzheitliche Ansätze und können die körpereigenen Heilungskräfte aktivieren.
Es ist jedoch wichtig, diese Behandlungen immer mit dem behandelnden Arzt oder der Ärztin abzusprechen.
1. Akupunktur
Akupunktur ist eine traditionelle chinesische Heilmethode, bei der feine Nadeln an bestimmten Punkten des Körpers gesetzt werden.
Diese Akupunkturpunkte befinden sich entlang von Energiebahnen (Meridianen), die die Lebensenergie „Qi“ transportieren.
Das Setzen der Nadeln bringt den Energiefluss im Körper wieder ins Gleichgewicht und löst Blockaden.
Bei Bandscheibenvorfällen wird Akupunktur genutzt, um Schmerzen zu lindern, die Blutversorgung zu verbessern und die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren.
2. Chiropraktik
Chiropraktik fokussiert sich hauptsächlich auf die Diagnose und Behandlung von Fehlstellungen und Verspannungen im Skelettsystem, insbesondere der Wirbelsäule.
Durch gezielte manuelle Manipulationen der Wirbel und der Gelenke werden Blockaden gelöst, die den Druck auf Nerven reduzieren und die Beweglichkeit verbessern.
Chiropraktiker verwenden Techniken, die die natürliche Ausrichtung der Wirbel und Gelenke fördern, um Beschwerden im Zusammenhang mit einem Bandscheibenvorfall zu lindern.
3. Osteopathie
Die Osteopathie ist eine ganzheitliche Therapieform, die davon ausgeht, dass der Körper als Einheit funktioniert und alle Organe, Muskeln, Gelenke und das Nervensystem miteinander verbunden sind.
Ein Osteopath arbeitet mit sanften, manuellen Techniken, um Spannungen und Blockaden im Körper zu lösen und die Beweglichkeit der Wirbelsäule sowie der umliegenden Muskulatur zu fördern.
Ziel der Osteopathie ist es, die Selbstregulation des Körpers zu aktivieren und so die Heilung zu unterstützen.
8. Diagnose eines Bandscheibenvorfalls
Ärzte stellen die Diagnose eines Bandscheibenvorfalls meist durch eine gründliche Untersuchung und bildgebende Verfahren wie MRT oder CT.
Es ist entscheidend, frühzeitig die genaue Ursache der Schmerzen und Beschwerden zu identifizieren, um die richtige Therapie einzuleiten.
Neurologische Untersuchung
Im Rahmen der ersten Untersuchung führt ein erfahrener Arzt eine neurologische Untersuchung durch.
Diese hilft, die Funktionalität der Nerven und Muskeln zu überprüfen.
Zu den wichtigsten Aspekten gehören:
- Reflexe: Der Arzt testet die Reflexe an den Armen und Beinen, um festzustellen, ob es Anzeichen von Nervenschäden gibt. Abweichungen von den normalen Reflexwerten können auf eine Schädigung der Nervenwurzel hinweisen.
- Sensibilität: Die Empfindlichkeit in den betroffenen Bereichen wird getestet, um festzustellen, ob es zu Taubheitsgefühlen oder einem Verlust der Wahrnehmung kommt. Eine reduzierte Sensibilität deutet häufig auf Druck auf die Nerven hin.
Muskelkraft: Um die Funktionsfähigkeit der Muskeln zu überprüfen, werden bestimmte Bewegungen getestet. Muskelschwäche, insbesondere in den Armen oder Beinen, kann ein Hinweis auf eine Bandscheibenprotrusion oder einen Prolaps sein, der auf die Nervenwurzeln drückt.
Bei einer Bandscheibenprotrusion wölbt sich die Bandscheibe vor, der Faserring bleibt aber intakt.
Beim Bandscheibenprolaps reißt der Faserring, und der Gallertkern tritt aus – oft mit stärkeren Symptomen.
Bildgebung
Für eine genaue Diagnose und die Bestimmung der Schwere des Bandscheibenvorfalls kommen bildgebende Verfahren zum Einsatz.
Sie liefern detaillierte Informationen über die Lage und Ausdehnung des Prolaps, den Bandscheibenkern und die Auswirkungen auf den Wirbelkanal und die Nerven.
MRT (Magnetresonanztomographie)
Das MRT ist die wichtigste bildgebende Untersuchung zur Diagnosestellung bei einem Bandscheibenvorfall.
Es zeigt präzise das Bandscheibengewebe sowie die Position des Bandscheibenkerns und ob dieser in den Wirbelkanal eingedrungen ist.
Ein Prolaps oder eine Bandscheibenprotrusion wird so deutlich sichtbar, und auch der Druck auf benachbarte Nervenwurzel kann erkannt werden.
Der Vorteil des MRTs: Es ist eine nicht-invasive Methode, die keine Röntgenstrahlen benötigt und sehr genau darstellt, wie stark die Bandscheibe und die Nerven betroffen sind.
CT (Computertomographie)
Das CT liefert detaillierte Querschnittsbilder der Wirbelkörper und kann helfen, strukturelle Veränderungen zu erkennen.
Besonders bei Patienten mit Metallimplantaten oder Kontraindikationen für ein MRT wird das CT oft als Alternative genutzt.
Es zeigt, ob sich der Bandscheibenvorfall über die normalen Grenzen hinaus ausgebreitet hat und ob zusätzliche Komplikationen wie Arthrose oder Knochenbrüche vorliegen.
Röntgen
Das Röntgen ist eine weniger präzise Methode, um einen Bandscheibenvorfall zu diagnostizieren.
Es wird vor allem verwendet, um andere Ursachen für die Beschwerden auszuschließen, wie etwa Frakturen, Fehlstellungen oder Arthrose der Wirbelkörper.
Auf den Röntgenbildern ist der Bandscheibenvorfall selbst nicht sichtbar, aber die Ausrichtung der Wirbelsäule und mögliche Veränderungen an den Wirbelkörpern können erkannt werden.
Röntgenaufnahmen bieten eine schnelle und kostengünstige Möglichkeit, andere potenzielle Ursachen für die Schmerzen zu überprüfen.
Durch diese diagnostischen Maßnahmen kann der Bandscheibenvorfall genau lokalisiert und die passende Behandlung ausgewählt werden.
In Kombination mit der neurologischen Untersuchung und den bildgebenden Verfahren lässt sich der Schweregrad des Prolapses ermitteln und eine individuelle Therapie entwickeln.
9. Alltagstipps für Menschen mit Bandscheibenproblemen
Ergonomisches Sitzen & Arbeiten
- Vermeidung von Fehlhaltungen: Wenn du viel sitzt, ist es besonders wichtig, auf eine ergonomische Sitzposition zu achten. Dein Rücken sollte gut unterstützt werden, am besten mit einem Stuhl, der die natürliche Krümmung der Wirbelsäule stützt. Achte darauf, dass deine Füße flach auf dem Boden stehen und deine Knie in einem 90-Grad-Winkel gebeugt sind.
- Bildschirmhöhe: Der Bildschirm sollte auf Augenhöhe platziert werden, sodass du nicht nach unten oder oben schauen musst. So verhinderst du eine unnötige Belastung der Halswirbelsäule (HWS).
- Pausen einlegen: Stehe regelmäßig auf, dehne dich und gehe ein paar Schritte, um die Muskeln zu lockern und die Durchblutung zu fördern. Dies hilft, Verkrampfungen und Verspannungen zu vermeiden, die die Bandscheiben belasten könnten.
Rückenschonendes Heben mit geradem Rücken
- Korrekte Technik beim Heben: Bevor du schwere Gegenstände aufhebst, achte darauf, den Rücken gerade zu halten und die Beine zu beugen. Hebe mit den Beinen, nicht mit dem Rücken. Dein Oberkörper bleibt aufrecht, und du vermeidest, dass die Bandscheiben in der Lendenwirbelsäule unnötigem Druck ausgesetzt werden.
- Drehbewegungen vermeiden: Vermeide es, beim Heben den Oberkörper zu drehen, da dies zusätzliche Belastung auf die Bandscheiben ausübt und zu Verletzungen führen kann. Drehe dich stattdessen mit den Füßen und den Hüften.
- Hilfsmittel nutzen: Wenn es möglich ist, nutze Hilfsmittel wie einen Tragegurt, um das Gewicht besser zu verteilen. So vermeidest du übermäßigen Druck auf die Wirbelsäule.
Geeignete Sportarten: Schwimmen, Yoga, Pilates
- Schwimmen: Besonders geeignet für Menschen mit Bandscheibenproblemen, da das Wasser den Körper unterstützt und die Gelenke entlastet. Kraulen und Rückenschwimmen sind hervorragend, um die Rückenmuskulatur zu stärken, ohne die Wirbelsäule zu belasten. Schwimmen im warmen Wasser kann zusätzlich die Muskulatur entspannen und Schmerzen lindern.
- Yoga: Viele Yoga-Übungen verbessern die Flexibilität, stärken die Rückenmuskulatur und fördern eine aufrechte Haltung. Achte darauf, sanfte Übungen auszuwählen, die keine starke Belastung auf die Wirbelsäule ausüben. Übungen wie der herabschauende Hund oder der Katzen-Kuh-Flow helfen, die Wirbelsäule zu dehnen und zu mobilisieren.
- Pilates: Diese Form des Trainings fokussiert sich auf die Kernmuskulatur, die besonders wichtig ist, um die Wirbelsäule zu stabilisieren. Durch gezielte Kräftigungsübungen stärkt Pilates die Bauch- und Rückenmuskulatur, was den Druck auf die Bandscheiben verringern kann. Besonders hilfreich sind Pilates-Übungen, die die Rumpfmuskulatur stärken und die Körperhaltung verbessern.
Diese Alltagstipps helfen nicht nur, Bandscheibenproblemen vorzubeugen, sondern tragen auch dazu bei, die Lebensqualität zu steigern und Schmerzen zu lindern.
10. Rückentraining & Prävention
Ein starkes Rückentraining und die richtige Prävention können helfen, einem Bandscheibenvorfall vorzubeugen und bereits bestehende Beschwerden zu lindern.
Achten Sie auf regelmäßige Bewegung, eine gute Haltung und eine gesunde Ernährung, um Ihre Wirbelsäule optimal zu unterstützen.
Kräftigung der Rückenmuskulatur durch gezielte Übungen
Die Rückenmuskulatur spielt eine entscheidende Rolle bei der Stabilisierung der Wirbelsäule.
Durch gezielte Übungen können Sie Ihre Muskulatur stärken und die Bandscheiben entlasten.
Es ist wichtig, sowohl die stabilisierenden Muskeln als auch die Mobilität des Rückens zu fördern.
Aufrechte Haltung im Alltag fördern
Eine falsche Haltung im Alltag ist einer der häufigsten Risikofaktoren für Bandscheibenvorfälle.
Achten Sie darauf, den Rücken immer aufrecht zu halten, besonders beim Sitzen, Stehen und Heben.
Eine gute Haltung entlastet die Wirbelsäule und verringert den Druck auf die Bandscheiben.
Tipps für die richtige Haltung:
- Beim Sitzen: Nutzen Sie einen ergonomischen Stuhl, der den Bereich der Lendenwirbelsäule stützt. Ihre Füße sollten flach auf dem Boden stehen.
- Beim Stehen: Stehen Sie aufrecht mit leicht angewinkelten Knien. Vermeiden Sie es, sich zu lang in eine Position zu beugen.
- Beim Heben: Beugen Sie Ihre Knie und halten Sie den Rücken gerade. Vermeiden Sie das Heben mit gebeugtem Oberkörper.
Gesunde Ernährung zur Unterstützung der Bandscheiben
Eine ausgewogene Ernährung ist entscheidend für die Gesundheit der Bandscheiben.
Da diese vor allem aus Faserknorpel und Bandscheibengewebe bestehen, brauchen sie ausreichend Nährstoffe, um ihre Funktion zu erfüllen und sich bei Belastung zu regenerieren.
Wichtige Nährstoffe für die Bandscheiben:
- Omega-3-Fettsäuren – entzündungshemmend und förderlich für die Gelenkgesundheit (z.B. in fettem Fisch, Leinsamen, Walnüssen)
- Vitamin D und Calcium – wichtig für den Erhalt der Knochengesundheit und die Unterstützung der Wirbelkörper
- Vitamin C – stärkt das Bindegewebe und fördert die Heilung (z.B. in Zitrusfrüchten, Paprika, Brokkoli)
- Proteine – für den Aufbau von Muskelmasse und zur Unterstützung der Regeneration (z.B. in Hülsenfrüchten, magerem Fleisch, Quark)
Durch regelmäßiges Rückentraining, eine bewusste Haltung im Alltag und eine gesunde Ernährung können Sie Bandscheibenvorfällen effektiv vorbeugen und die Gesundheit Ihrer Wirbelsäule langfristig fördern.
Das stärkt nicht nur den Rücken, sondern auch die Widerstandsfähigkeit gegenüber den alltäglichen Belastungen.
Leiden Sie an einem Bandscheibenvorfall?
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Häufig gestellte Fragen
Wann ist eine Operation bei einem Bandscheibenvorfall notwendig?
Eine Operation wird in der Regel dann in Betracht gezogen, wenn konservative Behandlungsmethoden nicht ausreichen oder es zu schwerwiegenden neurologischen Ausfällen kommt. Moderne Operationsmethoden sind oft minimalinvasiv und können mit einer Wirbelfusion kombiniert werden.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei einem Bandscheibenvorfall?
Behandlungsmethoden reichen von konservativen Therapien wie Physiotherapie, Schmerzmedikamenten, Wärme- oder Kältebehandlungen bis hin zu operativen Eingriffen. Injektionstherapien und alternative Methoden wie Akupunktur oder Chiropraktik können ebenfalls eingesetzt werden.
Welche Symptome sind typisch für einen Bandscheibenvorfall?
Typische Symptome sind starke Rückenschmerzen, die bis in Arme, Beine und Finger ausstrahlen können, sowie Taubheitsgefühle, Kribbeln und in manchen Fällen Muskelschwäche oder Lähmungserscheinungen.
Was ist ein Bandscheibenvorfall und wie entsteht er?
Ein Bandscheibenvorfall entsteht, wenn der weiche Kern einer Bandscheibe durch einen Riss im äußeren Faserring nach außen drückt und auf Nervenwurzeln oder das Rückenmark drückt. Dies kann durch verschiedene Belastungen und Fehlbelastungen der Wirbelsäule verursacht werden.