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Manuelle Lymphdrainage

Bei der Lymphdrainage werden durch gezielte Druck- und Zugbewegungen des Therapeuten Lymphflüssigkeiten und Ablagerungen im Körper des Patienten behandelt. So können körpereigene Wassereinlagerungen in Form z. B. einer Schwellung abgetragen werden. Das betroffene Gewebe wird durch diese sanfte Methode effektiv entstaut.

Man spricht auch von einer Ödembehandlung. Bei geschädigten (oder entfernten) Lymphknoten werden diese in der Behandlung gezielt umgangen. Zur manuellen Lymphdrainage gehört auch die Kompression. Durch spezielle Bandagen oder Kompressionsstrümpfe wird ein Gegendruck hergestellt und so der Lymphdruck gesenkt. Der Druck durch die Kompression verstärkt zusätzlich den natürlichen Abtransport der Lymphflüssigkeit.

Physiotherapeut behandelt Patienten am Bein

Was ist das Lymphsystem und woraus besteht Lymphe?

Unser Körper hat drei große Flüssigkeitsführendesysteme. Das arterielle Gefäßsystem führt sauerstoffreiches Blut durch den Körper, das Venensystem sauerstoffarmes Blut. Das Lymphsystem ist das Dritte im Bunde. Es ist dem Venösensystem ähnlicher als dem Arteriellen. Das Lymphsystem besteht aus Gefäßen, die von einzelnen Klappen getrennt sind. Da es selber über nur wenig Druck im Gefäßinneren verfügt, schützen die Klappen davor, dass die Lymphflüssigkeit durch die Schwerkraft im Körper wieder in Richtung Füße sackt.

Durch die Bewegung der Muskulatur entstehen Pumpbewegungen, die die Lymphflüssigkeit durch den Körper bewegt. Der geringe Eigendruck in den Lymphgefäßen schiebt die Lymphflüssigkeit von Klappe zu Klappe weiter. An die sogenannten Lymphbahnen sind Lymphknoten angeschlossen. Die meisten von ihnen befinden sich unter unseren Achseln, im Leistenbereich, im Inneren unseres Körpers, in unseren Organen und seitlich am Hals und Kiefer. Die Lymphflüssigkeit ist eher weißlich bis klar. Sie besteht aus Abfallprodukten des Zellstoffwechsels, Elektrolyten, Proteinen und weißen Blutkörperchen und einigen anderen im Körper vorkommenden Produkten.

Das Lymphsystem befördert nicht nur Flüssigkeit im Körper, sondern es ist auch noch ein wichtiger Bestandteil unseres Immunsystems. Mithilfe der Lymphknoten, Milz, Mandel und der Thymusdrüse bekämpft das Lymphsystem wirkungsvoll Eindringlinge wie z. B. Viren und Bakterien.

Wer darf Lymphdrainage-Behandlungen durchführen?

Wie bei vielen anderen physiotherapeutischen Anwendungen ist für die manuelle Lymphdrainage oder kurz MLD eine spezielle Fortbildung nötig. Diese MLD-Fortbildung darf jeder besuchen, wer entweder mindestens staatlich anerkannter Physiotherapeut/in ist oder die Berufsausbildung zum Masseur und medizinischen Bademeister abgeschlossen hat. Die MLD ist also strikt geregelt, die Ausbildung zum/zur Lymphdrainage Therapeut/in ist sofort nach der Berufsausbildung möglich und beträgt ca. vier Wochen.

Wie fast alle anderen Anwendungen aus dem Heilmittelkatalog muss die manuelle Lymphdrainage von einem/ner Facharzt/in verschrieben werden. Die Behandlungszeiten werden von der Diagnose abhängig von den Fachärzten/innen festgelegt. Dabei wird die Größe des Behandlungsgebiets berücksichtigt und ob ebenfalls neben der MLD eine Kompressionsbehandlung von Nöten ist. Die Behandlungszeiten liegen daher von 30 über 45 bis hin zu einer Zeitstunde, je nach Bedarf.

Massieren eines Beines

Für wen ist eine Lymphdrainage-Behandlung erforderlich?

Die MLD ist eine sehr gute Möglichkeit, unerwünschte Flüssigkeit im Körper in Bewegung zu bringen. Gerade nach einer Operation im orthopädischen oder chirurgischen Bereich wie der Versorgung mit einer Totalendoprothese oder einer Gelenkspiegelung (Arthroskopie) sollte eine Nachbehandlung mit der manuellen Lymphdrainage erfolgen. Ein Standardprozedere in der Nachversorgung in der Krebstherapie, z. B. bei der Entnahme von befallenen Lymphknoten oder der Entnahme von verdächtigen Wächterlymphknoten ist die MLD seit langer Zeit. Hierbei hilft die manuelle Lymphdrainage dem Patienten Schwellungen, die nach der Krebs-OP auftreten, abzubauen und vom betroffenen Gewebe abzulenken. Es gibt jedoch auch Behandlungen, die ohne vorherige Verletzung von Gewebe durch Operation oder Unfällen die MLD notwendig macht. Für diese Ödeme ist das sogenannte Lipödem ein gutes Beispiel, das Menschen gerade in den unteren Extremitäten große Beschwerden und Schmerzen bereiten kann.

Um einzuschätzen, welche Erkrankung oder postoperative Versorgung einer Lymphdrainage notwendig macht, haben wir ihnen diese Liste mit den meisten Lymphdrainage-Indikationen erstellt:

  • Hüft-und Knietotalendoprothesen
  • Gelenksspiegelungen (Arthroskopien)
  • Krebserkrankungen (insbesondere Brustkrebs)
  • Alle Formen von Gelenkarthrose
  • Neurologische Erkrankungen
  • Nachbehandlung von Unfälle
  • Nachbehandlung von orthopädischen Operationen
  • Nachbehandlung von Operationen der inneren Medizin
  • Lipödemen
  • Sportverletzungen

Ist die Lymphdrainage-Behandlung schmerzhaft?

Hier können wir sie beruhigen. Die MLD ist wohl die angenehmste und sanfteste Methode der Physiotherapie. Jeglicher Schmerz ist unerwünscht. Im Gegenteil. Oftmals berichten die Patienten/innen direkt nach der Behandlung von einer spürbaren Verbesserung. Das geschwollene Gewebe ist nicht mehr so stark gestaut, was dazu führt, das die Rezeptoren in Haut und Gewebe weniger Spannungsgefühl und Schmerzen aufnehmen müssen.

Massieren am Nacken

Fazit

Bei der manuellen Lymphdrainage wird mit sanftem Druck und leichte Zugbewegungen Lymphflüssigkeit in Bewegung gebracht. Die MLD ist die beste Methode, um Ödeme oder Schwellungen nach Operationen, Verletzungen oder Stoffwechselstörungen abzutragen. Sie darf ausschließlich von Physiotherapeuten/innen, Masseuren/-innen durchgeführt werden, die eine spezielle Ausbildung genossen haben. Das Rezept für die Lymphdrainage bekommen Patienten/innen von fast alle Fachärzten. Gerade in der Nachbehandlung von Krebsleiden oder großen Operationen ist zu einer Lymphdrainage Behandlung zu raten.

Häufig gestellte Fragen

Ist die Lymphdrainage-Behandlung schmerzhaft?

Nein, die Lymphdrainage-Behandlung ist in der Regel eine sehr sanfte und angenehme Therapiemethode. Sie wird als die sanfteste Methode der Physiotherapie betrachtet und ist schmerzfrei. Viele Patienten berichten direkt nach der Behandlung von einer spürbaren Verbesserung, da das geschwollene Gewebe entlastet wird.

Für wen ist eine Lymphdrainage-Behandlung geeignet?

Die Lymphdrainage-Behandlung eignet sich für eine breite Palette von Patienten, insbesondere für solche, die postoperative Schwellungen nach orthopädischen oder Krebsoperationen haben. Sie ist auch effektiv bei der Behandlung von Lipödemen, Gelenkarthrosen, neurologischen Erkrankungen, bei der Nachbehandlung von Unfällen, Sportverletzungen und bei Stoffwechselstörungen.

Wer darf manuelle Lymphdrainage durchführen und welche Qualifikationen sind erforderlich?

Manuelle Lymphdrainage darf ausschließlich von staatlich anerkannten Physiotherapeuten oder Masseuren und medizinischen Bademeistern durchgeführt werden, die eine spezielle Fortbildung in diesem Bereich absolviert haben. Die Ausbildung zur Lymphdrainage-Therapeutin bzw. zum Lymphdrainage-Therapeuten ist direkt nach der Berufsausbildung möglich und dauert etwa vier Wochen.

Was ist die manuelle Lymphdrainage und welche Wirkung hat sie?

Die manuelle Lymphdrainage ist eine spezielle Form der Physiotherapie, bei der durch gezielte Druck- und Zugbewegungen die Lymphflüssigkeit im Körper bewegt wird. Diese Methode wird insbesondere zur Behandlung von Ödemen eingesetzt und hilft, Wassereinlagerungen und Ablagerungen im Körper abzubauen. Dadurch wird das betroffene Gewebe entstaut und der Lymphdruck gesenkt, was zur Verbesserung der Gelenkstabilität und des Herzkreislaufsystems beiträgt.

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