Achillessehnenriss: von der Ursache bis zur Rehabilitationsphase
Ein Achillessehnenriss kann durch plötzliche Überbelastung oder degenerative Veränderungen entstehen und führt zu starken Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Um einen Achillessehnenabriss zu erkennen, sind bestimmte Symptome wie ein lauter Knall, Schwellungen und ein spürbarer Spalt in der Sehne entscheidend. Die Therapie des Achillessehnenabrisses kann sowohl konservativ mit Physiotherapie und Schonung als auch operativ erfolgen, je nach Grad der Verletzung.
1. Was ist die Achillessehne
Die Achillessehne ist die stärkste Sehne im menschlichen Körper und verbindet die Wadenmuskulatur mit der Ferse. Sie spielt eine entscheidende Rolle beim Gehen, Laufen und Springen, da sie es ermöglicht, dass sich der Fuß streckt und wieder zusammenzieht. Die Achillessehne ist auch für das Abfedern von Stößen und das Übertragen von Kraft auf den Fuß verantwortlich.
Aufgrund ihrer hohen Belastung ist sie jedoch anfällig für Verletzungen wie den Achillessehnenriss. Ein Achillessehnenriss tritt in der Regel plötzlich auf und wird oft durch sportliche Aktivitäten oder plötzliche Bewegungen ausgelöst. Die häufigsten Ursachen sind übermäßige Belastung, unzureichendes Aufwärmen vor dem Sport oder altersbedingter Verschleiß.
Der Riss der Achillessehne geht oft mit starken Schmerzen einher, begleitet von einem lauten Knall oder einem Gefühl eines Schlags gegen die Wade. Betroffene können anschließend nicht mehr richtig auftreten oder den betroffenen Fuß bewegen. Um einen Achillessehnenabriss zu diagnostizieren, führt der Arzt in der Regel eine körperliche Untersuchung durch und ordnet gegebenenfalls ergänzende bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder MRT an.
Die Therapie des Achillessehnenabrisses hängt vom Grad der Verletzung ab. In einigen Fällen kann eine konservative Behandlung mittels Gipsverbands oder Orthese ausreichend sein, um die Sehne wieder zusammenwachsen zu lassen. In fortgeschritteneren Fällen kann jedoch eine Operation erforderlich sein, bei der die gerissenen Enden der Achillessehne chirurgisch vernäht werden. Im Anschluss an die Behandlung ist eine Physiotherapie wichtig, um die Muskulatur zu kräftigen und die volle Beweglichkeit des Fußes wiederherzustellen. Eine frühzeitige Diagnose und adäquate Therapie sind entscheidend für den Heilungsprozess und das Wiedererlangen einer normalen Funktion der Achillessehne.
2. Ursachen und Häufigkeit
Ein Achillessehnenriss tritt in der Regel als Folge einer plötzlichen Überbelastung oder eines traumatischen Ereignisses auf. Dies kann zum Beispiel beim Sport passieren, wenn man zu schnell und unvorbereitet sprintet oder springt. Auch eine falsche Bewegung oder ein starker Aufprall können dazu führen, dass die Achillessehne reißt. Weiterhin sind bestimmte Risikofaktoren bekannt, die das Risiko für einen Achillessehnenriss erhöhen können. Dazu gehören unter anderem fortgeschrittenes Alter, Übergewicht, Rauchen und chronische Entzündungen der Sehne. Die genaue Häufigkeit von Achillessehnenrissen variiert je nach Studie und Population, aber es wird geschätzt, dass sie etwa 7 bis 9 Fälle pro 10.000 Menschen pro Jahr betragen. Männer sind dabei häufiger betroffen als Frauen und das Durchschnittsalter der Betroffenen liegt bei etwa 40 Jahren.
Personen, die einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind, eine Achillodynie zu entwickeln, sind in der Regel solche, die bestimmte Aktivitäten oder Umstände aufweisen. Dazu gehören:
1. Sportler: Insbesondere Läufer und Athleten, die repetitive Belastungen des Achillessehnenbereichs ausgesetzt sind, haben ein erhöhtes Risiko für eine Achillodynie.
2. Menschen mit schlechter Fuß- und Beinmuskulatur: Wenn die Muskulatur im Bereich des Unterschenkels und des Fußes schwach ist, kann dies zu einer Überlastung der Achillessehne führen und das Risiko für eine Achillodynie erhöhen.
3. Personen mit Fehlstellungen: Eine abnormale Ausrichtung der Füße oder Beine wie Plattfüße (Pes planus) oder Hohlfüße (Pes cavus) kann zu einer ungleichmäßigen Verteilung der Belastung auf die Achillessehne führen und somit das Risiko für eine Achillodynie erhöhen.
4. Übergewichtige Personen: Das zusätzliche Gewicht belastet die Achillessehne stärker und kann zu einer Überlastung führen.
5. Personen mit plötzlicher Zunahme der Trainingsintensität: Wenn jemand seine sportlichen Aktivitäten plötzlich intensiviert oder neue Trainingstechniken einführt, ohne den Körper angemessen anzupassen, besteht ein höheres Risiko für eine Achillodynie.
6. Ältere Menschen: Mit zunehmendem Alter nimmt die Flexibilität und Elastizität der Sehnen ab, was das Risiko für eine Achillodynie erhöht.
3. Symptome eines Achillessehnenabrisses
Typische Symptome sind ein plötzlicher stechender Schmerz in der Ferse oder im Bereich der Wade, begleitet von einem lauten Knall oder Rissgeräusch. Oft kommt es anschließend zu einer starken Schwellung, Blutergüssen und Bewegungseinschränkungen des betroffenen Fußes. Eine deutliche Delle oder Lücke in der Sehne kann ebenfalls auf einen Achillessehnenabriss hinweisen. Die Patienten werden kaum in der Lage sein, auf den Zehenspitzen zu stehen, und das Treppensteigen wird ebenfalls fast unmöglich sein.
Es ist wichtig, bei Verdacht auf einen Abriss sofort ärztliche Hilfe aufzusuchen, da eine frühzeitige Diagnosestellung entscheidend für den weiteren Verlauf der Therapie ist.
4. Die Rehabilitationsphase
Nach einer Operation des Achillessehnenrisses folgt in der Regel eine Rehabilitationsphase, um die Sehne wieder zu stärken und die volle Beweglichkeit zurückzugewinnen. Hier sind einige Schritte, die normalerweise nach der Operation unternommen werden:
1. Immobilisierung: Direkt nach der Operation wird das betroffene Bein mit einem Gipsverband oder einer Orthese immobilisiert, um die Sehne zu schützen und den Heilungsprozess zu unterstützen.
2. Physiotherapie: Sobald der Arzt grünes Licht gibt, beginnt in der Regel die physiotherapeutische Behandlung. Durch gezielte Übungen und Massagen wird versucht, die Muskeln und Sehnen wieder zu stärken und die Beweglichkeit schrittweise zu verbessern. Dabei liegt der Fokus auf der Wiederherstellung der Beweglichkeit, Kraft und Koordination im Fuß- und Unterschenkelbereich. Die Physiotherapeuten verwenden verschiedene Methoden wie aktive und passive Bewegungsübungen, Kräftigungsübungen für die Muskulatur sowie Dehnübungen für die Sehne. Auch manuelle Techniken können angewendet werden, um den Heilungsprozess zu unterstützen.
3. Rehabilitationstraining: Im Laufe der Zeit wird das Training intensiver und konzentriert sich darauf, die volle Funktionalität des Fußes und des Beins wiederherzustellen. Dies kann Übungen wie Dehnung, Kräftigung und Gleichgewichtsübungen beinhalten.
4. Wiederaufnahme sportlicher Aktivitäten: Je nach Fortschritt der Rehabilitation kann es mehrere Monate dauern, bis man wieder in der Lage ist, normale sportliche Aktivitäten auszuüben. Es ist wichtig, geduldig zu sein und den Anweisungen des Arztes und Physiotherapeuten genau zu folgen.
5. Nachbehandlung: Auch nach Abschluss der Rehabilitation sollte regelmäßige Kontrollen beim Arzt stattfinden, um sicherzustellen, dass alles gut verheilt ist und mögliche Komplikationen vermieden werden.